Projektmanagement mit P5 Standard
Was ist der P5 Standard?
Der P5 Standard for Sustainability in Project Management ist ein international anerkannter Rahmen von Green Project Management (GPM®) zur Integration von Nachhaltigkeit in das Projektmanagement.
Er unterstützt Organisationen und Projektmanager:innen dabei, ökologische, soziale und ökonomische Aspekte systematisch in Projekten zu berücksichtigen und messbar zu machen.
Das Ziel des P5 Standards ist es, die Auswirkungen von Projekten auf People, Planet, Prosperity, Processes und Products zu erfassen und zu steuern. Dadurch werden Projekte nicht nur erfolgreich abgeschlossen, sondern leisten zugleich einen messbaren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung und gesellschaftlichem Mehrwert.

Wer steht hinter dem P5 Standard? Wer ist der Eigentümer?
Der P5 Standard wurde von der Organisation Green Project Management (GPM® Global) entwickelt und herausgegeben.
GPM® ist eine weltweit agierende Non-Profit-Organisation mit Sitz in den USA, die sich der Förderung nachhaltiger Projektmanagementpraktiken verschrieben hat.
GPM arbeitet eng mit internationalen Partnern, Ausbildungsorganisationen und Fachverbänden wie der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. zusammen.
Seit wann ist Seit wann ist der Standard auf dem Markt?
Framework auf dem Markt?
Der P5 Standard wurde erstmals im Jahr 2014 veröffentlicht und seitdem mehrfach überarbeitet.
Die aktuell gültige Ausgabe berücksichtigt die neuesten Erkenntnisse zu ESG (Environmental, Social, Governance), den UN Sustainable Development Goals (SDGs) und aktuellen Best Practices aus der internationalen Projektmanagement-Community.
Ist der Standard eher dem klassischen oder agilen Projektmanagement zuzuordnen?
Der P5 Standard ist methodenunabhängig.
Er kann sowohl in klassischen (plangetriebenen) als auch in agilen oder hybriden Projektumgebungen eingesetzt werden.
Sein Fokus liegt nicht auf Vorgehensmodellen, sondern auf der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in jede Projektmanagement-Methode – unabhängig davon, ob PRINCE2®, PMBOK®, Scrum oder ISO 21500 verwendet wird.
Welche Prozesse oder Prozessgruppen werden explizit ausgewiesen?
Der P5 Standard selbst definiert keine eigenständigen Projektmanagementprozesse.
Er ergänzt bestehende Frameworks, indem er Nachhaltigkeit in deren Prozesslandschaft integriert.
Kernprozesse wie Initiierung, Planung, Umsetzung, Überwachung und Abschluss werden dabei im Hinblick auf Nachhaltigkeitswirkungen bewertet und optimiert.
Zentrale Instrumente:
- P5 Impact Analysis – Analyse der Nachhaltigkeitsauswirkungen eines Projekts
- Sustainability Management Plan (SMP) – Plan zur Steuerung nachhaltigkeitsbezogener Ziele und Maßnahmen
- Sustainable Procurement – Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in Beschaffungsprozessen
Welche Praktiken, Wissensbereiche bzw. Themengruppen werden explizit ausgewiesen?
Der P5 Standard gliedert Nachhaltigkeit in fünf Hauptdimensionen („P5“):
| Dimension | Beschreibung |
|---|---|
| People | Auswirkungen auf Mitarbeitende, Kund:innen, Lieferanten und die Gesellschaft |
| Planet | Umwelteinflüsse: Energieverbrauch, Emissionen, Abfall, Ressourcennutzung |
| Prosperity | Wirtschaftliche Nachhaltigkeit und langfristige Wertschöpfung |
| Processes | Nachhaltigkeit in Managementprozessen und Governance |
| Products | Nachhaltige Gestaltung und Nutzung der Projektergebnisse |
Jede Dimension enthält Indikatoren und Fragen, die helfen, Nachhaltigkeitswirkungen systematisch zu erfassen und zu bewerten.
Gibt es Zertifizierungen bzgl. dieses Frameworks?
Ja.
Green Project Management (GPM®) bietet zertifizierte Trainings und Prüfungen an, die auf dem P5 Standard basieren.
Die GPM®-Zertifizierung „Green Project Manager – Basic“ ist der empfohlene Einstieg.
Sie vermittelt Theorie und Praxis zu nachhaltigem Projektmanagement, einschließlich der Anwendung der P5 Impact Analysis und des Sustainability Management Plans.
Fortgeschrittene Zertifizierungen wie
- GPM‑b™ (Basic),
- GPM‑s™ (Specialist) und
- GPM‑m™ (Master)
vertiefen die Anwendung des Standards.
Was sind Vor- und Nachteile, die von diesem Framework bekannt sind?
Vorteile:
- Integration von Nachhaltigkeit in bestehende PM-Frameworks möglich
- Klar strukturierte, praxisnahe Bewertung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen
- Steigerung von Unternehmenswert, Reputation und Stakeholder-Vertrauen
- Unterstützt ESG- und SDG-konforme Berichterstattung
- Kompatibel mit PRINCE2®, PMBOK®, IPMA, ISO 21500 und agilen Methoden
- Fördert langfristige Wertschöpfung und Risiko-Resilienz
Nachteile:
- Vergleichsweise junges Framework mit geringerer globaler Verbreitung als PMBOK® oder PRINCE2®
- Materialien überwiegend in englischer Sprache verfügbar
- Erfordert Umdenken und Zusatzaufwand bei der Integration in bestehende PMO-Strukturen
- Weniger standardisierte Tools und Templates als bei klassischen PM-Frameworks
Wer nutzt das Framework? Was sind bekannte Referenzinstallationen bei bekannten Unternehmen?
Der P5 Standard wird weltweit von Organisationen genutzt, die Nachhaltigkeit strategisch in ihr Projektmanagement integrieren wollen.
Zu den bekannten Anwendern und Förderern zählen u. a.:
- Öffentliche Verwaltungen und Entwicklungsorganisationen (z. B. UNOPS, Weltbankprojekte)
- Unternehmen aus Energie, Bau, IT und Konsumgütersektor
- Ausbildungs- und Beratungsinstitute mit Fokus auf nachhaltiges Projektmanagement
In Deutschland wird der Standard vor allem durch die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. und ihre Trainingspartner verbreitet.
Wie ist der Stellenwert im Markt? Wieviel Marktanteil hat das Framework?
Der P5 Standard gilt als führender Ansatz für nachhaltiges Projektmanagement, hat jedoch (noch) einen nischenhaften Marktanteil im Vergleich zu etablierten Frameworks wie PMBOK® oder PRINCE2®.
Sein Einfluss wächst jedoch stetig – insbesondere im Zuge von ESG-Reporting, EU-Taxonomie und Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD.
Viele Organisationen nutzen den Standard inzwischen als Ergänzung zu ihren bestehenden PM-Methoden.
Wie hoch sind bekannte Kosteninformationen?
Die Nutzung des P5 Standards selbst ist kostenfrei – das Framework steht öffentlich auf der Website von GPM® Global zur Verfügung.
Kosten entstehen nur für Trainings, Zertifizierungen und Materialien.
Beispiel:
Zertifizierungsprüfung: separat über GPM® Global oder autorisierte Trainingspartner buchbar
GPM® Green Project Management – Basic Seminar: ca. 1.000 – 1.400 € (je nach Anbieter, 2‑tägig, Online-Live-Training)
Unsere Partner für den P5 Standard
Wir arbeiten mit autorisierten Partnern von Green Project Management (GPM®) zusammen, um hochwertige Schulungen und Zertifizierungsvorbereitungen zum P5 Standard anzubieten. Gerne vermitteln wir Ihnen den passenden Partner für Ihre individuellen Anforderungen – ob Online-Training, Inhouse-Seminar oder Zertifizierungsvorbereitung. Nutzen Sie einfach das Anfrageformular, und wir unterstützen Sie bei der Auswahl des richtigen Schulungsanbieters.